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Salama Antsirabe

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Neues aus Antsirabe

Mittlerweile sind wir schon drei Wochen in Antsirabe und so langsam leben wir uns richtig ein. Auch wenn eine Unterhaltung auf Madagassisch noch ziemlich holprig läuft, ernten wir trotzdem begeisterte Reaktionen vom Sicherheitspersonal vor den Supermärkten, unseren Nachbarn und Bekannten, wenn wir sie auf Madagassisch fragen, was es Neues gibt. Viel mehr als die Frage mit „Tsy misy vao vao“ („Es gibt nichts Neues“) zu beantworten können wir dann aber auch nicht zur Unterhaltung beisteuern.


Da diesen Mittwoch die Präsidentschaftswahlen in Madagaskar stattfinden, geht auch der Wahlkampf in die heiße Phase. Es gibt insgesamt über 30 Kandidaten, die Favoriten sind ehemalige Präsidenten, und abgesehen von den Favoriten sind die restlichen Kandidaten kaum bekannt. Der Wahlkampf besteht teils aus Wahlkampfzentren, die man schnell an den Wahlkampfplakaten, den sich tummelnden Leuten und der lauten Musik erkennt. Zusätzlich leisten sich vor allem die Favoriten Pick-Ups, auf denen Unterstützer in T-Shirts mit dem Kandidaten gekleidet zu lauter Musik tanzen. Rajoelina, der als Favorit für die Wahl gilt, hat leider nur ein einziges Lied auf der Playlist, mit dem wir morgens gegen 6 Uhr geweckt werden und das uns dann den ganzen Tag über begleitet. Am Wochenende gibt es auch größere Kundgebungen, bei denen fast die ganze Stadt zusammenkommt und sich die Wahlversprechen anhört. Davon haben wir uns aber ein wenig ferngehalten und es vorgezogen, das Ganze aus der Ferne zu betrachten. Erschreckenderweise kann allerdings rund ein Viertel der madagassischen Bevölkerung nicht an den Wahlen teilnehmen, da man hierzu einen Personalausweis benötigt.


Antsirabe ist von drei Seen umgeben: Lac Andraikiba, Tritriva und Andranobe. Zusammen mit unserem Freund Abel sind wir am Mittwoch zum Lac Andraikiba gefahren. Hierzu nahmen wir einen Bus um circa 10 km aus der Stadt heraus zu fahren. Busse in Madagaskar haben keine festen Haltestellen und man kann sie einfach per Handzeichen anhalten. Anschließend steigt man in den Kleinbus ein, der seine hintere Ladetür aufmacht und nimmt Platz. Normalerweise sitzen vier Leute in einer Reihe mit einem kleinen Gang in der Mitte, falls allerdings zu viele Passagiere an Board sind, gibt es in der Mitte einen zusätzlichen fünften Sitz, den man hochklappen kann. Auch hier haben wir wieder den Größenunterschied zwischen uns und den Madagassen bemerkt, während sie recht gemütlich zu fünft in einer Reihe saßen, saßen wir halb aufeinander drauf. Dem Spaß hat das natürlich keinen Abbruch getan.

Angekommen am See sind wir ein wenig spazieren gegangen und haben uns von Abel verschiedene Bäume und Pflanzen zeigen lassen. Zum Abschluss haben wir in einem kleinen „Hotely“, wie man hier kleine Gaststätten nennt, gegessen. Das Essen war so gut, dass wir uns gleich einen Nachschlag geholt haben.




Am Abend haben wir dann noch ein madagassisch-deutsches Abendessen zusammen mit Abel und seiner Frau zubereitet. Es gab Spätzle, die wir provisorisch auf einem Schneidebrett mit einem Messer schabten und dazu madagassische Ingwer-Knoblauch-Zebu-Spieße. Zum Nachtisch gab es eine Corossol, auch Stachelannone genannt, die Katharina auf dem Markt entdeckt hatte.

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